Das Ich Biographie Biographie

Das Ich ist ein deutschsprachiges, elektronisch-sinfonisches Musikprojekt, das besonders in der Schwarzen Szene rezipiert wird.
Bereits 1984 startete Bruno Kramm seine musikalischen Aktivitäten unter dem Projektnamen Decorated Style. 1986 rief er die Formation Fahrenheit 451 ins Leben. Mit diesem Projekt nahm der für Das Ich bekannte Sound allmählich Gestalt an. Aus Fahrenheit 451 ging später wiederum das Projekt Alva Novalis hervor, dessen Titel bislang nur auf einzelnen Compilations veröffentlicht wurden. 1986 war auch das Jahr, in dem sich Bruno Kramm und Stefan Ackermann in der Bayreuther Diskothek „Crazy Elephant“ kennenlernten. Sie gründeten 1987 das Projekt Dying Moments mit den weiteren wechselnden Mitstreitern Stefan Pickl und Peter Meier, das sich musikalisch zwischen Wave- und elektronischer Punk-Musik einordnen ließ. Die Texte wurden in deutscher, englischer, französischer oder lateinischer Sprache vorgetragen. In dieser Zeit entstanden zwei Musikkassetten, die jedoch nur in geringer Auflage erschienen sind.
Das Ich wurde offiziell 1989 in der Besetzung Bruno Kramm (Musik & Backvocals) und Stefan Ackermann (Texte & Vocals) in Bayreuth gegründet und zählte Anfang der 1990er Jahre zu den wichtigsten Vertretern der Neuen Deutschen Todeskunst. Einzelne Titel, wie „Lügen und Das Ich“, „Sodom und Gomorrha“ oder „Gottes Tod“, sind in ihren Roh-Versionen allerdings schon 1988 entstanden. Als Plattenfirma dient das Bruno-Kramm-eigene Label Danse Macabre.

1991 erschien "Die Propheten" als erstes Album, nachdem einige Tracks vorab auf der EP "Satanische Verse" veröffentlicht wurden. "Die Propheten" enthält noch viele Stücke im synthetischen Neoklassik-Stil und die Titel "Gottes Tod" und "Kain und Abel", die in der Schwarzen Szene zu den Everblacks (analog zu "Evergreen") zählen. Bis zur Veröffentlichung des zweiten Albums "Staub" 1994 vergingen drei Jahre. Dies erklärt sich durch die Biographie von Bruno Kramm; das erste Danse Macabre Label brach auseinander und Kramm musste durch ständige Auftragsarbeit erst die Restschulden des Unternehmens abarbeiten. "Staub" gilt unter vielen Fans als das nihilistischste und schwärzeste Werk der Gruppe. Musikalisch war die Verknüpfung von Klassik und Elektronik hier in der Form ausgeprägt, wie sie bis heute als typisch für Das Ich gilt.
"Feuer" (1995) ist das einzige Live-Album der Gruppe. "Das Innere Ich" (1996) war der Soundtrack des experimentellen Films "Das Innere Licht" und enthält außer "Bin ich es denn" keine gesungenen rhythmischen Tracks. Die Erstauflagen all dieser Werke sind heute durch den Konkurs des Plattenvertriebs EFA nur schwer erhältlich.
Egodram (1998) wurde über das Major-Label Motor Music veröffentlicht, was bei einigen Anhängern auf herbe Kritik stieß. Destillat ist das bekannteste Lied von Das Ich und beendet normalerweise die Liveauftritte. Hierfür wurde auch zum ersten Mal ein Videoclip produziert. Da das Album kommerziell hinter den hohen Erwartungen von Motor zurückblieb, wurde die Zusammenarbeit nach dieser Veröffentlichung wieder beendet. Das im gleichen Jahr erschienene Morgue ist eine Vertonung des gleichnamigen Gedichtbands von Gottfried Benn, der von Das Ich schon mehrmals in einzelnen Tracks zitiert wurde.
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